31. Dezember 2022

Ein Wasserhund zum Verlieben

Die Entscheidung, unser Leben wieder durch eine wuffende Fellnase zu bereichern, hatten wir bereits vor einiger Zeit getroffen. Auch die Rasse „spanischer Waserhund“, auf die wir uns nach intensiven Recherchen bereits als optimal zu uns passend festgelegt hatten, war gesetzt. Als Bine letztes Jahr die Gelegenheit bekam in den Vorruhestand zu starten, war endlich der richtige Zeitpunkt gekommen, „Butter bei die Fische“ zu geben. Vier Mails und eine schriftliche und persönliche Bewerbungsrunde in der Oberlausitz später, war dann wieder Warten angesagt: auf Almas Läufigkeit und ein gelungenes Date mit Papa Buzo.

Am 04.07.2022 wurden Carlos und seine Geschwister geboren und dannach wurden wir von Karen und Micha fast täglich mit Bildern, Videos und Geschichten über die wuseligen Kleinen versorgt. Fünf Wochen nach der Geburt konnten wir endlich die Rasselbande besuchen und erfahren, welcher der Mini-Perros unsere Fellnase wird. Da wir uns nicht auf ein Geschlecht festgelegt hatten, war es eine Überraschung, dass Carlos, der stattliche Rüde mit Zuchtpotential, bei uns einziehen soll. Das war Liebe auf den ersten Blick – von beiden Seiten 🙂

Fast vier Monate ist Carlos nun bei uns und hat unser Leben gewaltig durcheinander gebracht. Seine Blase wuchs offensichtlich langsamer als bei seinen Geschwistern, weshalb wir zwei Monate lang nachts mit ihm auf dem Arm den Weg vom ersten Stock in den Garten bewältigen mussten – Schlafmangel haben wir mit 30 irgendwie besser gemanagt. Dafür wächst der Rest seines Körpers in rasender Geschwindigkeit, so dass wir durch ein wöchentliches Wiegemanagement einhergehend mit Futterrationierung dafür sorgen müssen, dass unser Riesenbaby gesund bleibt. Er dankt es uns mit intensiven Diskussionen jeweils 1/2 Stunde vor seiner Essenszeit.
Wir neigen ja dazu, uns akribisch vorzubereiten und alle verfügbaren Informationen zu den jeweiligen Themen aufzusaugen. Aber dann kommt es doch anders, als man und frau denkt. Ja – Carlos ist perrotypisch zurückhaltend, aber er ist auch gleichzeitig neugierig aber im Umgang mit anderen Menschen und Hunden unsicher. Ja – Carlos lernt vieles sehr schnell, aber gleichzeitig ist er auch schnell überfordert. Also bleibt das ganze Spielzeug die meiste Zeit im Schrank, und wir üben Pause und Ruhe im Körbchen. Und bei Hundebegegnungen sind die von Bine selbstgebackenen Kekse wichtig, um den Fokus auf uns zu lenken. Das schont seine Stimmbänder und unsere Nerven.

Auch wenn wir keine Anfänger sind, lernen wir drei täglich viel dazu. Inzwischen haben wir eine Ahnung, wie wir ein gutes Team sein können, auch wenn der Weg dahin noch weit ist. Wir freuen uns täglich über ein „na – das klappt doch schon prima“ und versuchen den Rest einfach morgen nochmal. Und in gut einem Jahr – da sind wir uns sicher – haben wir den besten Hund der Welt.